Als kleiner Junge, noch bevor ich in die Schule kam, hatte ich meinen ersten Fotoapparat, der mich auch sofort begeisterte. Es war ein eckiges, für meine Kinderhände eher klobiges Teil. Hinten kamen irgendwelche Filmkassetten hinein und oben konnte man Blitzwürfel drauf stecken. Damals war es noch üblich, das ist heute, zu Zeiten der digitalen Fotografie kaum noch vorstellbar, dass man die Bilder, die man damit gemacht hatte zur Entwicklungen bringen musste. Das hat dann mehrere Tage gedauert. Manchmal hat man also frühestens eine Woche nachdem man ein Foto gemacht hatte, die erstem Ergebnisse in der Hand. Und nicht immer war man begeistert von dem Resultat.
Auf diese erste Kamera folgten noch einige weitere, bis dann endlich meine erste Spiegelreflexkamera in den Händen hielt. Damit war einfach viel mehr möglich als mit diesen kleinen Kompaktkameras. Man konnte das Bild durch verschiedene Einstellungen selbst beeinflussen. Tiefenschärfe, Schärfebereich, Unschärfebereich, Langzeitbelichtungen und noch so manches mehr. Aber auch hier blieb das Problem der Zeit, die verging vom geschossenen Foto bis zum Papierabzug.
Um auch dieses Problem zu lösen, wurde eine Dunkelkammer eingerichtet, sehr zum Leidwesen meiner Eltern. Denn entweder war das Bad Stundenlang blockiert oder mein abgedunkeltes Zimmer sah nicht ganz so aus, wie es sich meine Eltern gewünscht hätten. Mir war das egal, denn ich konnte nun sofort nach einer Fototour in meine Dunkelkammer und erst den Film entwickeln und danach die ersten Bilder belichten.
Kein Vergleich zu heute. Insgesamt ein riesiger Aufwand und wenn ich dann bedenke, dass gerade mal 36 Bilder pro Film dabei herausgekommen sind… Heute ist das alles ein wenig anders. Und das ist auch ganz gut so.
Wollte man damals lernen gute Fotos zu machen, war das schon sehr aufwendig. Heute lege ich auf mein Motiv an, drücke ab und kann sofort kontrollieren ob das Bild meinen Vorstellungen entspricht. Wenn nicht, wird sofort ein neues gemacht, solange bis es passt. Wenn man sich mit einem bestimmten Thema beschäftigt, kann man sehr viel schneller zu Resultaten kommen und vor allem auch entsprechend schnelle Lernfortschritte machen.
Nachdem ich einige Jahre nur ganz wenig fotografiert habe und erst vor kurzem wieder diese Leidenschaft neu entdeckt habe, hatte ich auch einiges nachzuholen. Wer weiß, wenn ich damals schon die Möglichkeiten von heute gehabt hätte, wäre sicher einiges anders gekommen. Ganz sicher hätte ich wohl sehr viel schneller sehr viel bessere Bilder gemacht.
Die Dunkelkammer von damals habe ich durch Adobe Lightroom ersetzt. Das geht viel schneller und man hat natürlich Möglichkeiten, an die man damals nicht mal denken konnte. Im allgemeinen reicht mir das Entwickeln mit Lightroom aus, um meine Bilder zu bearbeiten. Nur ganz selten benutze ich auch noch Photoshop.
Hier möchte ich einfach hin und wieder das eine oder andere Bild von mir veröffentlichen und interessierten Neulingen Informationen liefern, wie man die eigenen Bilder verbessern kann. Dabei möchte ich nicht auch noch eine neue zusätzliche „Fotoschule“ anbieten, sondern viel mehr auf bereit vorhandene Hilfen hinweisen, die ich für mich selbst als nützlich empfunden habe.