Focus Pack von Burton – schick, aber …

Schicker, gut verarbeiteter Fotorucksack mit lebenslanger Hersteller Garantie – allerdings ohne Regenschutz und auch sonst durchaus verbesserungsfähig.

BURTON FOCUS PACK - TEST

Lange habe ich gesucht, um den für mich perfekten Fotorucksack zu finden. Vor wenigen Tagen kam dann der Burton Fucus Pack [30L] bei mir an.

Mein erster Eindruck war durchaus Positiv. Der Rucksack sieht gut aus, fasst sich gut an und hat scheinbar eine Menge Stauraum in seinen Außenfächern.

Der Zugang zur Kameraausrüstung erfolgt über das Rückenteil, wie schon bei einigen anderen Fotorucksäcken, die ich in der Vergangenheit näher betrachtet habe.

Die erste Ernüchterung folgte allerdings recht schnell.

Nach dem Öffnen des Rückenteils sieht man die verschlossene, “herausnehmbare gepolsterte Innentasche mit variabler Inneneinteilung”. Die erste Herausforderung bestand nun darin, den Reißverschluss zu finden, um diese Innentasche zu öffnen. Nach dem Herausnehmen dieser Tasche war das auch kein Problem. Da der Reißverschluss aber am Oberteil der Innentasche nach vorne geführt wird, ist es schon ein wenig Fummelei, um dort heranzukommen. Will man während einer Fototour hin und wieder mal an seine Ausrüstung, lässt man den Reißverschluss wohl einfach zum Teil geöffnet, so wie es auch im eingebetteten Produktvideo zu sehen ist.

Um also an die Ausrüstung zu gelangen, muss man zwei Reißverschlüsse öffnen und auch zwei Abdeckungen hochklappen. Diese beiden Verschlüsse klappen allerdings, wie auch schon bei einigen anderen getesteten Rucksäcken dieser Bauart (Zugang vom Rückenteil) immer wieder herunter, so dass es zu einem etwas nervenaufreibenden Unterfangen wird, wenn man ein Objektiv wechseln oder die Inneneinrichtung anpassen möchte. Hat man die Reißverschlüsse dann soweit geöffnet, dass man die Abdeckungen möglichst weit aufklappen kann, sind die Zipper des Innenfaches nur sehr schwer zu finden, wenn man den Reißverschluss wieder verschließen möchte.

Wie man auf dem eingebetteten Produktvideo erkennen kann, ist die Inneneinteilung recht überschaubar.

Bei mir ist die Innentasche und Teile der Inneneinrichtung nicht, wie im Video, rot, sondern blau. Alles in Allem recht dunkel, so dass es zu den bekannten Problemen bei schlechten Lichtverhältnissen kommen wird.

Licht für den Fotorucksack könnte also nicht schaden.

Individuell arrangierbare, kameraspezifische Fächer, die die gesamte Ausrüstung schützen, und leicht erreichbar verstauen“, so stand es in der Produktbeschreibung des Burton Fotorucksack Focus Pack [30L]. In der Praxis kann ich das nicht zu 100 Prozent nachvollziehen.

So recht will mir auch keine Idee kommen, wie ich meine komplette Ausrüstung dort unterkriegen soll, hier wäre vielleicht eine Anleitung mit Einrichtungsvorschlägen recht hilfreich.

Die Möglichkeiten der Einteilung sind doch schon etwas begrenzt, das habe ich bei anderen Rucksäcken und Taschen schon besser gelöst gesehen und leicht erreichbar sind lediglich Dinge, die ich in den Außentaschen transportiere.

Eine Weile habe ich darüber nachgedacht, ob es sinnvoll wäre, in der Innentasche lediglich Kamera und Objektive zu lagern und andere Teile, wie z.B. meine Blitzgeräte  in den Außentaschen. Passen würde es schon irgendwie, allerdings würde ich nur ungern alles verteilen wollen.

Lieber wäre mir, alles zusammen zu haben (sicher gibt es auch Argumente, warum die Aufteilung auf mehrere Fächer sinnvoll oder von Vorteil wäre).

Die Angabe 30L ist meiner Meinung nach auch ein wenig irreführend.

Vielleicht kommt man, nimmt man alle Taschen und Fächer zusammen auf 30 Liter Stauraum. Die gepolsterte Innentasche alleine kommt allerdings (wenn ich mich nicht vollkommen verrechnet habe), auf nur rund 12 Liter.

Berechnet man das Volumen des Rucksacks anhand der angegebenen Außenmaße, kommt man auf rund 57 Liter. Komisch wäre es schon, wenn ich von diesen 57 Litern lediglich 30 Liter (falls das dann das Gesamtvolumen aller Taschen wäre) nutzen könnte wo wären dann die fehlenden 27 Liter geblieben? Näher möchte ich nun auch nicht darauf eingehen und schon gar nicht sämtliche Taschen ausmessen – vielleicht macht das ja mal jemand und teilt uns das Ergebnis in den Kommentaren mit.

 

Wer Unterwegs nicht unbedingt schnell an seine Kamera muss, der findet in diesem Rucksack sicher eine gute Möglichkeit, seine Fotoausrüstung sicher zu transportieren, insbesondere dann, wenn er daran gedacht hat, sich einen passenden Regenschutz zu besorgen, der hier leider fehlt.

Wer kein Problem damit hat oder sogar einen Vorteil darin sieht, sein Equipment in verschiedenen Zusatzfächern zu verteilen oder einfach nicht viel Ausrüstung unterbrinngen muss, der wird mit dem Focus Pack sicher ganz zufrieden sein – bestimmt lohnt es sich, sich diesen Rucksack etwas näher anzuschauen.

nhd

Autor: nhd

Es gibt viel zu erleben, wenn man intensiv fotografieren möchte.... Vor vielen Jahren schon hatte ich Spaß an der analogen Fotografie gefunden. Vom Foto schießen über die Filmentwicklung in der heimischen Dunkelkammer bis hin zur Belichtung und Vergrößerung der Bilder hatte ich alles in der Hand. Nach vielen Jahren Pause habe ich mein damaliges Hobby wiederentdeckt und digital fortgesetzt. Nun besteht die Dunkelkammer aus Computer, Monitor und Farbdrucker - wesentlich platzsparender.

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